Der Zeichner
Die Tuschzeichnungen Werthmanns sind im engeren Sinne keine die plastische Arbeit vorbereitende Bildhauer-Zeichnungen, sie sind niemals die Skizzierung einer plastischen Idee, beim Zeichnen bleibt Werthmann stets in der 2. Dimension ohne Plastizität im Sinn zu haben oder zu imitieren. Dennoch sind sie in ihrer fast explosiven Gestik dem Aufeinandertreffen und dem Innehalten von Energie und Bewegung eng mit dem Konzept der Skulpturen verbunden.
Die Zeichnung ist bei Friederich Werthmann eine Art Grundstruktur des Schaffens, seine mentale und geistige Voraussetzung.
Beim zeichnerische Werk Werthmanns geht es um das, was dem gesamten plastischen Werk innewohnt, um die ganz ursprünglichen Bedingungen des Schaffens - frei von jedem gegenständlichen Denken, es geht um gestische Bewegungsformen, rhythmische Verdichtungen und Überlagerungen, um strukturale Dimensionen. Wie in den Skulpturen geht es um Reihungen im Raum, um Intervalle, Strukturen und Schichtungen, um Störungen und Verwandlungen.
Die Tuschzeichnungen sind das Labor in dem die Grundlagenforschung für die plastische Arbeit stattfindet, hier wird entwickelt und mit dynamischen Gesten und ihren aufeinander wirkenden Kräften experimentiert
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Das zeichnerische Werk ist wie ein Alphabet des plastischen Schaffens, es entwickelt eine geformte Sprache, die allen Werkphasen gemeinsam ist. Das macht auch die über 60jährige Kontinuität der Zeichnungen einsichtig.
Foto: Roland Rossner
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